Fällkeile

Fällkeile

Fällkeil aus Kunststoff

Fällkeile, auch Forstkeil genannt, werden in der Forstwirtschaft bei der Holzernte verwendet. Sie verhindern das Festklemmen der Säge im Fällschnitt und helfen, den Baum in die vorgesehene Richtung kippen zu lassen. Keile sind die ältesten Werkzeuge, die von Menschen eingesetzt wurden (Faustkeil). Die Kraft, die die beiden im spitzen Winkel zusammenlaufenden Seitenflächen des Keils auf ihre Umgebung ausüben, ist wesentlich größer als die Kraft, die benötigt wird, den Keil voranzutreiben. Dieses Prinzip wird bei nahezu allen Trennwerkzeugen genutzt.

 

Einsatz von Fällkeilen bei der Holzernte

Um einen Baum zu fällen, wird zunächst auf der Seite, auf die der Baum fallen soll, eine Fallkerbe gesägt. Anschließend erfolgt auf der anderen Seite des Stammes der Fällschnitt. Während des Fällschnittes würde ein schwerer Baum so stark auf das Schwert der Kettensäge drücken, dass diese verklemmt. Das Festklemmen wird durch das Einschlagen eines Fällkeils in den Schnitt verhindert. Bei stärkeren Bäumen werden meist mehrere Fällkeile benötigt, die mit fortschreitendem Schnitt gleichmäßig nachgeführt werden.

Zwischen Fallkerb und Fällschnitt bleibt eine Bruchleiste stehen, die den Baum daran hindert, zu früh umzufallen. Zum Schluss wird der Stamm angekippt. Dadurch bricht er an der Bruchleiste so langsam ab, dass sich der Holzfäller rechtzeitig aus dem Gefahrenbereich zurückziehen kann. Das Ankippen stärkerer Bäume erfordert den Einsatz von Fällhilfen. Zu den Fällhilfen zählen z.B. Fällheber und Fällkeil. Der Forstkeil wird in den Schnitt getrieben bis der Baum schließlich umstürzt. Anschließend beginnt der nächste Teil der Arbeit, bei dem ein Stammwender von großem Nutzen sein kann. Nachdem schlussendlichen Sägen der Holzstämme können sie mit einer Holzstapelhilfe zu Poltern aufgestapelt werden.

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Materialien und Ausführungsarten

Ursprünglich bestanden alle Fällkeile aus Stahl. Vorgetrieben werden Stahlkeile immer mit einem Hammer aus Hartholz oder Kunststoff. Mit einem Stahlhammer oder Spaltaxt könnten Splitter und Funken aus einem Stahlkeil geschlagen werden.

Zunehmend werden Stahlkeile durch Fällkeile aus Kunststoff oder Aluminium ersetzt. Diese benötigen keinen speziellen Hammer und sind auch deutlich leichter. Außerdem haben sie den Vorteil, dass die Kette der Säge bei einer versehentlichen Berührung nicht sofort Schaden nimmt. Kunststoff Fällkeile haben leuchtende Farben. Sie sind dadurch auf dem Waldboden besser wiederzufinden.

Alu Fällkeile lassen sich auch als Spaltkeile einsetzen. Kunststoff wird nur als Fällhilfe verwendet.
Die Forstkeile aus Aluminium sind entweder massiv oder hohl. Die Hohlkeile sind mit einem auswechselbaren Einsatz aus Holz oder Kunststoff versehen, der in einen Griff ausläuft. Am Griffende verhindert ein Metallring das Zersplittern beim Einschlagen.
Längsnuten oder Längsrippen an den Keilflächen verringern die Reibung und geben dem Keil eine Führung. Die verringerte Reibung erleichtert das Eintreiben etwas, die Führung trägt dazu bei, den Keil gerade einzutreiben. Die meisten Fällkeile sind mit Profilen versehen, durch die ein Zurückspringen des Werkzeugs beim Einsatz vermieden wird.

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Mechanischer Fällkeil

Mechanische Fällkeile werden genauso eingesetzt wie hydraulische. Der Unterschied besteht lediglich im technischen Prinzip, mit dem der Keil zwischen die Stahlplatten geschoben wird. Beim mechanischen Fällkeil wird der Keil über eine Spindel bewegt, die mit einer Ratsche gedreht wird.
Als Beispiel soll hier der mechanische Fällkeil TR30 der Firma Forstreich Maschinenbau genannt werden. Er erreicht eine Hubhöhe von 60 mm und hat ein Gewicht von ca. 5 kg. Die Teleskopknarre kann zur Vergrößerung der Hebelwirkung von 400 mm auf 590 mm verlängert werden. Im Starkholz findet der Fällkeil Titan 80 Anwendung. Seine Hubhöhe beträgt 80 mm. Für Starkholz eignet sich auch der mechanische Fällkeil von Koller mit einer Keilhöhe von 80 mm und einem Gewicht von 3,6 kg.

 

Hydraulischer Fällkeil

Das Eintreiben der Forstkeile wird als Keilen bezeichnet. Diese Arbeit kann durch die Verwendung hydraulischer Fällkeile deutlich erleichtert werden. Da das Keilen mit einem hydraulikkeil erschütterungsfrei abläuft, verringert sich die Gefahr des Absturzes von Totholz.

[row][col sm=“6″]In dem Gerät wird ein Aluminiumkeil zwischen zwei spitz zusammenlaufende Federstahlplatten geschoben. Dafür ist ein verbreiterter Fällschnitt erforderlich, in den die Stahlplatten eingeführt werden können. Durch ihre Profilierung verankern sich die Federstahlplatten gut im Holz. Die Hydraulik schiebt den Keil zwischen die Platten und hebt so den Baum an. Besonders bei Starkholz werden zur Sicherheit zusätzliche normale Fällkeile nachgesetzt. Nach Beendigung der Fällarbeiten wird der Aluminiumkeil mit Hilfe der Pumpstange von Hand in die Ausgangslage zurückgezogen.[/col][col sm=“6″]

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Breite Anwendung findet der hydraulische Fällkeil von Nordforest mit einem Keilwinkel von 21°, einer Hubhöhe von 70 mm und einem Gewicht von ca. 10 kg. Die Keilplatten haben eine Länge von 310 mm und eine Breite von 90 mm.

 

Fällkeile kaufen oder selber bauen

Als Anbieter von Fällkeilen sind unter anderen die Firmen Stihl, Koller, Ochsenkopf, Nordforest, Oregon und Fiskars am Markt. Neben einzelnen Fällkeilen können auch Sets erworben werden. Gebrauchte Fällkeile, die zum Beispiel bei eBay angeboten werden, sollten sorgfältig geprüft werden. Wie alle Werkzeuge und Geräte unterliegen auch Fällkeile dem Verschleiß. Gerade bei den ohnehin gefährlichen Forstarbeiten ist die Verwendung mängelfreier Geräte und Werkzeuge erforderlich.
Wer sich einen Fällkeil selber bauen will, kann provisorisch einen aus Holz sägen oder schneiden.